Zum heutigen 4. Jahrestag des Inkrafttretens der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen veröffentliche ich den Berliner Aktionsplan zur Umsetzung - hier.
Er bietet Stoff für viele An- und Nachfragen und sollte auch so genutzt werden, denn viel berichtet wird darüber nicht.
Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat heute eine Auflistung über die Aktionspläne aller Bundesländer erstellt: 6 der 16 Bundesländer haben noch nicht mal einen Plan erstellt. Nach 4 Jahren.
Die komplette Konvention, die übrigens das Wort Inklusion überhaupt nicht enthält, können Sie hier lesen.
Der Lieblingsartikel vieler Menschen mit Behinderung ist übrigens Artikel 8...
"Ich kenne Sie doch?!" Wer Inklusion will, findet Wege. Wer nicht, Begründungen. Ich gehe meinen Weg im Rollstuhl - bin trotzdem kein Rolli, sondern Frau, Bürgerin, Schulsozialarbeiterin, gelegentlich Referentin und Dozentin, (noch) Freizeitpolitikerin, Fachfrau... Witziges und Nachdenkliches aus meiner 1,30m-Perspektive
Dienstag, 26. März 2013
Sonntag, 24. März 2013
Neulich beim Friseur II
Liebe Leserinnen und Leser, das ist die Fortführung meines Posts "Neulich beim Friseur".
Zuerst, dass Barrierefreiheit auch immer ein Teil von Kundenzufriedenheit ist, darüber habe ich schon oft geschrieben und dennoch scheint das bei vielen Geschäftsinhabern und -inhaberinnen noch nicht angekommen zu sein.
Heute habe ich meinem Friseur deshalb erneut eine Mail geschrieben:
Zuerst, dass Barrierefreiheit auch immer ein Teil von Kundenzufriedenheit ist, darüber habe ich schon oft geschrieben und dennoch scheint das bei vielen Geschäftsinhabern und -inhaberinnen noch nicht angekommen zu sein.
Heute habe ich meinem Friseur deshalb erneut eine Mail geschrieben:
Sehr geehrter Herr W.,
inzwischen haben Sie in ihrem Salon in der ...str. 2 zwar neue Sessel und Prosecco im Angebot, aber immer noch keine mobile Rampe.
Ich möchte Ihnen deshalb einen für Sie kostenfreien Vorschlag machen:
In der Aktion "1001 Rampe" wurden Gelder für insgesamt 200 mobile Rampen gesammelt, die man jetzt dort kostenfrei beziehen kann.
Mit welcher Telefonnummer und Kontaktmöglichkeit darf ich Ihr Geschäft dort anmelden?
Danke für Ihre Rückmeldung und freundliche Grüße,
Ulrike Pohl
Mittwoch, 20. März 2013
Klingelton für Inklusion
Wie ich schon im Post "Perfektion ist der Feind der Inklusion" geschrieben habe, fängt für mich Inklusion im Alltag an und nicht bei Spitzensportlern oder anderen Prominenten. Deshalb heute mal eine kleine Meldung, die meinen Alltag inklusiver macht. Mein Supermarkt um die Ecke hat nun eine Klingel angebracht, um beim etwas zu steilen Eingang helfen zu können. Denn auf einer Schräge eine Tür mit einer Schwelle zu öffnen und den Supermarkt zu betreten, ist schwierig.
Klar, es helfen auch immer Passanten, aber genau das macht den Unterschied in der Barrierefreiheit: selbstständig Hilfen anzufordern, in dem Moment, indem sie benötigt werden. Nicht warten zu müssen, wann jemand Zeit hat.
Diese Begebenheit zeigt auch, wie wichtig es ist, dass Menschen mit Behinderung sichtbar und Alltag sind und nicht nur in der Vorstellung oder als Auflage des Bauamtes existieren, sondern aktiv Bauplanung präsent mitgestalten.
Dann wird Barrierefreiheit nicht mehr nur ein Kostenfaktor sein, sondern Mehrwert - mehr Kunden, mehr Zufriedenheit, mehr Komfort, mehr Umsatz.
Inklusion braucht beides - Barrierefreiheit im Alltag und Miteinander, gerade auch bei diesem Wetter:
Klar, es helfen auch immer Passanten, aber genau das macht den Unterschied in der Barrierefreiheit: selbstständig Hilfen anzufordern, in dem Moment, indem sie benötigt werden. Nicht warten zu müssen, wann jemand Zeit hat.
Frühling 2013 |
Diese Begebenheit zeigt auch, wie wichtig es ist, dass Menschen mit Behinderung sichtbar und Alltag sind und nicht nur in der Vorstellung oder als Auflage des Bauamtes existieren, sondern aktiv Bauplanung präsent mitgestalten.
Dann wird Barrierefreiheit nicht mehr nur ein Kostenfaktor sein, sondern Mehrwert - mehr Kunden, mehr Zufriedenheit, mehr Komfort, mehr Umsatz.
Inklusion braucht beides - Barrierefreiheit im Alltag und Miteinander, gerade auch bei diesem Wetter:
Und zwischendurch ein #Danke an alle Heinzelmännchen beliebigen Geschlechts fürs Schneefegen am Auto und fürs Schieben auf dem Gehweg!
— Ulrike Pohl (@sunmoonstars97) 19. März 2013
Montag, 18. März 2013
Wählen und gewählt werden II
Rollstuhlfahrer nur in Begleitung |
Update zum Post "Wählen und gewählt werden":
Das Wahlamt ist doch auch mit Rollstuhl zugänglich, allerdings prangt am Seiteneingang folgendes Schild: Rollstuhlfahrer nur in Begleitung.
Ich hatte keine Begleitung - wiedermal - also bin ich allein hinein und wusste auch recht bald, was die Dame am Bürgertelefon als "bedingt barrierefrei" beschrieb. Ein uralter Fahrstuhl mit einer schweren Metalltür zum Aufziehen und innen drin zwei hölzerne Flügeltüren. Im Fahrstuhl selbst keine Wendemöglichkeit, sodass man am Ende der Fahrstuhlfahrt die Türen hinter dem Rollstuhl öffnen muss. Keine Chance!
Eine Mitarbeiterin des Bezirksamtes half mir und antwortete auf die Frage, wo das Wahlamt zu finden sei: "Ich weiß gar nicht, ob Sie ohne Stufen da hin kommen."
Der Pförtner, der zufällig vorbei kam, begleitete mich dann zuerst nach oben und dann zum Wahlamt.
Auf dem Rückweg zeigte er mir dann einen moderneren Fahrstuhl, den man auch ohne Hilfe benutzen kann, weil sich die Türen automatisch öffnen. Der war nur leider beim Wahlamt nicht ausgeschildert.
Wieder draußen angekommen entdeckte ich einen Schriftzug am Hauptportal des Rathauses:
Pankow. Ort der Vielfalt.Kompetenz für Vielfalt fände ich noch besser.
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