Mittwoch, 17. Juli 2013

Gefördert und beraten?


Behinderung und Beruf
Heute wird der Jahresbericht 2012 des Landesamts für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) vorgestellt.

Der von 2011 ist hier. Die Zahlen zur Teilhabe am Arbeitsleben und zur Verwendung der Ausgleichsabgabe sind ab Seite 63ff. zu finden.



Meine Frage deshalb heute an alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber: Fühlen Sie sich, so wie im Bericht angegeben, tatsächlich umfassend gefördert und beraten in Bezug auf die Einstellung schwerbehinderter Menschen? Wussten Sie zum Beispiel, dass während der Probezeit der Kündigungsschutz für schwerbehinderte Arbeitnehmer nicht gilt? Und kannten Sie alle Fördermöglichkeiten, die auf Seite 65 angegeben sind? Und kennen Sie diese Broschüre? Eine Zusammenfassung der Fördermöglichkeiten ist hier nachzulesen.

2 Kommentare:

  1. Aus meiner Erfahrung in einem HR-Netzwerk kann ich sagen, dass vielen Kolleginnen und Kollegen nicht klar ist, dass schwerbehinderte Mitarbeiter während der Probezeit wie alle anderen Mitarbeiter auch ohne Angaben von Gründen gekündigt werden können. Die meisten glauben, dass der Kündigungsschutz ab Tag 1 gilt. Außerdem weiß kaum jemand, ob und woher es Unterstützung gibt, was möglicherweise auch damit zusammenhängt, dass man schon großes Glück haben muss, z.B. bei der Arbeitsagentur an einen Sachbearbeiter zu geraten, der das Anliegen wirklich ernst nimmt und auch weiterhelfen kann und will.
    Ich erinnere mich gut, dass ich einmal zwei Stellen zu besetzen hatte, und dann bei der Arbeitsagentur anfragte nach schwerbehinderten Bewerbern und gesagt bekam: "Haben wir nicht."
    Gleichzeitig hörte ich aus dem Bekanntenkreis ganz andere Geschichten...

    Ich denke, dass wir da noch einen weiten Weg zur Inklusion vor uns haben, und dass die meisten Hindernisse in den Köpfen der Menschen bestehen, weil Behinderte in unserer Gesellschaft nach wie vor kaum wahrgenommen werden, und das spiegelt sich dann auch auf dem Arbeitsmarkt wieder.

    (Bevor jemand fragt, aktuell suche ich für mein Team keine weiteren Mitarbeiter ;-) )

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  2. Danke für diesen Einblick einer echten Personalerin, Andrea!

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