Gestern war ich wieder als Beirätin bei einer Fraktionssitzung und vermisste schon während der Sitzung mein Handy.
Nachdem ich mich nun selber angerufen habe, nahm ein ehrlicher Finder ab und sagte:
"Ich weiß schon, dass Sie im Rollstuhl sitzen. Ich bringe es Ihnen heute Abend vorbei, wenn Ihnen das recht ist."
"Danke... äh... woher wissen Sie, dass ich im Rollstuhl sitze?" An der Hülle des Handys könnte man höchstens erkennen, dass ich vermutlich eher weiblich bin.
"Ich hab mit einer Freundin gesprochen, die in der Straße wohnt, in der Sie es verloren haben - vor dem Bezirksamt."
"Ich verstehe noch nicht?!"
"Die einzige Passantin, an die sie sich erinnert, war eine Frau im Rollstuhl. Das sieht man da nicht so oft im Amt."
Immer wieder erstaunlich, welchen Wiedererkennungswert Menschen mit sichtbaren Handicaps haben.
Und es ist immer wieder gut zu wissen, dass es ehrliche und hilfsbereite Finder gibt. Danke, Nachbar!
"Ich kenne Sie doch?!" Wer Inklusion will, findet Wege. Wer nicht, Begründungen. Ich gehe meinen Weg im Rollstuhl - bin trotzdem kein Rolli, sondern Frau, Bürgerin, Schulsozialarbeiterin, gelegentlich Referentin und Dozentin, (noch) Freizeitpolitikerin, Fachfrau... Witziges und Nachdenkliches aus meiner 1,30m-Perspektive
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