Vor kurzem habe ich im Rahmen meines Ehrenamts mit Seniorinnen und Senioren gesprochen. Ein Thema war dabei die Wahl der Seniorenvertretung in den einzelnen Stadtbezirken. Sie findet aller zwei Jahre jeweils im November (!) statt. In der Bezirksverordnetenversammlung hatte ich schon davon gehört und auch davon, dass die Wahlbeteiligung so niedrig sei - bei 1% (kein Schreibfehler).
Nach dem direkten Gespräch mit den Senioren hab ich nun auch eine Ahnung, warum das so ist: Zur Wahl der Seniorenvertretung ist keine Briefwahl zugelassen. Sie findet an fünf Tagen in fünf verschiedenen Einrichtungen des Bezirks statt.
Wie gut diese mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Spätherbst erreichbar und barrierefrei zugänglich sind, darüber erhält der vielleicht interessierte ältere Mensch keine Auskunft.
Unter diesen Voraussetzungen scheint die Wahlbeteiligung erklärbar zu sein.
Teilhabe, auch politische, hat immer etwas mit Kommunikation und Barrierefreiheit zu tun. Sich auf das Gegenüber einstellen, Bedürfnisse artikulieren und erkennen - all das ermöglicht Teilhabe.
Und das ist ein Weg, auf dem wir alle älter werden Und hoffentlich weiser ;)
P.S. Zum Weiterlesen empfehle ich die Generali Altersstudie.
"Ich kenne Sie doch?!" Wer Inklusion will, findet Wege. Wer nicht, Begründungen. Ich gehe meinen Weg im Rollstuhl - bin trotzdem kein Rolli, sondern Frau, Bürgerin, Schulsozialarbeiterin, gelegentlich Referentin und Dozentin, (noch) Freizeitpolitikerin, Fachfrau... Witziges und Nachdenkliches aus meiner 1,30m-Perspektive
Samstag, 12. Januar 2013
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